Ein Fahrstuhl voller Blut, Zwillinge die sich an den Händen halten und einen zu spielen einladen oder ein Maniac, der mit seiner Axt Türen einschlägt. Diese und so viele weitere Szenen sind in der heutigen Pop Kultur unvergesslich. Alle stammen aus Stanley Kubricks Adaption von Stephen Kings „The Shining“ und auch wenn ich hier eigentlich das Buch vorstelle, wollte ich mit dem Fun Fact starten, dass King den Film trotz der allgemeinen positiven Bewertung, nicht leiden konnte. Laut ihm, verstand der Film die Charaktere, insbesondere Jack Torrance, nicht und fairerweise veränderte der Film bewusst vieles um eine ganz andere Version der bekannten Geschichte zu erzählen. Weswegen ich versuche dem Leser hier das Buch näher bringen…
Aber bevor ich erklären kann, warum dieses Buch meiner Meinung nach eines der besten King Bücher ist (und der Typ hat nicht gerade wenig geschrieben) erzähle ich euch von der Geschichte eines Mannes der langsam dem Wahnsinn verfällt.
Die Protagonisten des Buches sind die Familie Torrance, Personen der Amerikanischen Unterschicht ende der 70er . Der Vater, ein ehemaliger Alkoholiker und Lehrer nimmt nach seinem Jobverlust die Arbeit als Winterhausmeister des „Overlook Hotels“ an. Um dafür zu sorgen, dass das Hotel nicht den extremen Wetterbedingungen erliegt, ist er gezwungen den gesamten Winter mit seiner Familie dort oben zu verbringen. Was schon so wie eine anstrengende Arbeit klingt, wird durch die übernatürlichen Ereignissen im Hotel immer bizarrer und ohne zu viel im Voraus zu Verraten, ist die Tatsache, dass der Sohn Danny eine ungewöhnliche Gabe besitzt, die ihn um die Formulierung des Buches zu benutzen „hellsichtig“ macht nicht unbedingt vorteilhaft. Was ich damit meine ist, dass aufgrund dieser Gabe die ihm die Möglichkeit gibt, die Gedanken anderer zu lesen sowie Visionen aus der Vergangenheit und Zukunft zu bekommen. Ist das der Grund, weswegen alles im Laufe der Wochen so eskaliert? Durch die ungewöhnliche Stärke des Shinings in Dannny ist das Overlook in der Lage Szenarien zu erstellen, die immer realer werden und im laufe der Geschichte hat es es einen verhängnisvollen Einfluss auf den Familienvater. Denn an diesem Ort verfolgen ihn die Geister seiner Vergangenheit. Angewohnheiten aus seinen Trinktagen und immer fatalerer Agression sorgen für das Finale der Geschichte, Mordversuche.
Was auf dem Papier vielleicht für den ein oder anderen langweilig klingt, ist meiner Meinung nach eine wirklich interessante Geschichte über Isolation und Menschen die in ihrem Leben nicht alles Richtig gemacht haben, doch versuchen ihr leben irgendwie noch gerade zu biegen.
Was mich zu meinem größten Pro der Geschichte bringt: Die Charaktere, insbesondere die 3 Protagonisten. Jack, Wendy und Danny sind alle unglaublich authentisch geschrieben und trotz der Tatsache das nicht unbedingt jeder der Leser in der selben Ausgangsposition wie die Familie ist, sorgt King durch seinen nicht unbedingt prüden Schreibstil dafür, dass die inneren Monologe und Konflikte dem Leser helfen zu verstehen wer diese Charaktere sind, woher sie kommen und warum sie so auf ihre Umgebung reagieren.
Nun aber zum Punkt der die wohl die meisten interessiert, der Horror. Denn wie allgemein bekannt ist es eine Geschichte des Genres Horror/Thriller und die Frage ob ein Buch den selben Schrecken wie ein Film überbringen kann, wurde mir oft gestellt als ich meine Vorliebe für King Bücher vermittelte. Meine eigenes Leseerlebnis des dem Buch war nicht sehr schaurig, wobei es da viele gibt die andere Erfahrungen haben, was völlig legitim ist. Doch dieses Buch schafft es oft ein gewisses Gefühl der Hilflosigkeit zu vermitteln. Es wird klar gemacht das dieser Job die letzte Möglichkeit der Familie ist sich über Wasser zu halten und all die surrealen Geschehnisse im Hotel sorgen für ein konstantes Hinterfragen der Geschichte. Steckt das Hotel wirklich hinter allem oder ist das eine Illusion? Was hat es mit dem „Shining“ auf sich? Warum sind n dem Hotel über die Jahre allerhand seltsame Sachen passiert?
All diese Faktoren zusammen sorgen für ein Erlebnis welches man so schnell nicht wieder findet und das bleibt zu recht auf vielen Listen. Es war unglaublich unterhaltend es für dieses Projekt nochmal zu lesen und auch wenn das Genre vielleicht einige abschrecken kann, kann ich dieses Buch vor allem wegen der interessanten Charakterisierung und dem skurrilen Lauf der Geschichte empfehlen.
Danke fürs lesen. Ich wünsche dem Leser schöne Sommerferien und entschuldige mich für den nicht
gerade kreativen Aufbau dieses Beitrages.