Ein Beitrag von Ruha Ibrahim
,,Höre Jisrael, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig.“
Weißt du, woher dieser Satz kommt? Nein? Kein Problem, denn ich verrate es dir. Das ist nämlich ein Satz aus einem jüdischen Gebet.
In unserem Enrichmentkurs „Verschiedene Lebenswelten kennenlernen“ haben wir uns das Thema „Judentum“ genauer angeschaut. Ein Thema, das mich dabei besonders interessiert, sind die Gebete im Judentum. In diesem Text erzähle ich euch etwas darüber.
Das bekannteste und wichtigste jüdische Gebet ist das „Schma Jisrael“ (hebräisch für „Höre Israel“). Die Juden beten, um eine direkte Verbindung zu Gott aufzubauen. Streng gläubige männliche Juden sollen dreimal täglich beten. Frauen hingegen sollen, je nachdem, wen man fragt, nur einmal, nach anderer Meinung sollen sie zweimal am Tag beten.
Die Gebete sind das Morgengebet (Schacharit), das Nachmittagsgebet (Mincha) und das Abendgebet (Maariv). Das Morgengebet findet direkt nach dem Sonnenaufgang statt. Das Schacharit kann aber auch bis mittags gebetet werden. Das Nachmittagsgebet sollte möglichst vor Einbruch der Dunkelheit verrichtet werden. Bis Mitternacht sollte dann der Maariv gebetet werden.
Während des Betens tragen die Männer eine Kippa (eine Kappe auf dem Hinterkopf), die ein Zeichen der Ehrfurcht vor Gott ist. Zudem tragen sie einen Tallith (Gebetsumhang) und werktags Tefillin (Gebetsriemen aus Leder), die die Männer siebenmal um den Arm und dann dreimal um die Hand und den Mittelfinger wickeln. In nicht-orthodoxen Gemeinden tragen auch Jüdinnen eine Kippa und einen Gebetsschal zum Beten. Sie beten direkt zu Gott, den sie JHWH (Jahwe) nennen. Ihr Gebet können sie in der Synagoge, zuhause oder unterwegs durchführen. Die Synagoge ist das Gotteshaus der Juden. Dort versammeln sie sich, um Gottesdienste zu feiern und zu beten. Beim Gebet in der Synagoge liest der Vorbeter auf Hebräisch aus der Thora vor.
Ich hoffe, du konntest etwas Neues über die Gebete im Judentum dazulernen.