Ein Beitrag von Mehdi, Mahir, Emre und Nikola
Unsere Augen waren begeistert, als wir diesen Ort betreten hatten. Magisch, verzaubert, einmalig war es. Wollt ihr wissen, um was für einen Ort es sich handelt? Ihr werdet es herausfinden, wenn ihr den Text lest.
Am 22.11.24 fuhren wir von Neukölln aus mit der U-Bahn bis zur Station „Unter den Linden“, um die Barenboim-Said-Akademie zu besuchen. Die Gegend dort ist sehr luxuriös und in der Französischen Straße 33 angekommen, trafen wir Robert Jahrisch in der Akademie, der dort das Büro leitet. Robert führte uns direkt in den magischen Pierre-Boulez-Saal, der nach einem französischen Komponisten benannt wurde. Robert erzählte uns vieles über die Entstehung der Akademie und des Konzertsaals und wir durften dann sogar auf die Bühne.
Von oben gesehen und unten im Saal erschien es uns so, als sei es ein anderer Raum. Oben war der Saal geschwungen und unten war der Boden ein großer Hohlkörper und die Atmosphäre war sehr aufregend wie bei einem Live-Auftritt. Für uns war der Pierre-Boulez-Saal, der 2017 eröffnet wurde, etwas ganz Besonderes.
Am Anfang, als der berühmte amerikanische Architekt Frank Gehry den Saal mit Hilfe von Yasuhisa Toyota entwarf, gab es als erste Inspiration nur ein zerknülltes Blatt. Aus dieser Grundidee entwarf Gehry mit dem Pierre-Boulez-Saal eine einzigartige Architektur. Die Geschichte lautet ungefähr so: Eines Tages entwarf Gehry eine Anfertigung für den Saal. Es war so schlecht für ihn, dass er das Blatt zerknüllte und weg warf. Dann kam die Idee. Das zerknüllte Blatt hatte eine außergewöhnlichen Form. Gehry dachte sich dann: „Wieso kann ich das nicht als Anfertigung nehmen?“ Er entwarf daraufhin einen Saal, der ungewöhnlich aussah und den es nur einmal gibt: Den Pierre-Boulez-Saal. Der Saal ähnelt auch ein bisschen einem zerknüllten Blatt mit seiner wellenförmigen Form. Oder was denkt ihr? Die Form ist eine Ellipse und die oberen Tribünen sind tatsächlich wellenförmig angelegt. Der Saal hat auch eine außergewöhnliche Akustik. Nach dem Besuch des Konzertsaals gingen wir in das Foyer und machten mit unseren vorbereiteten Fragen ein Interview mit Robert.
Die Konzertbesucher*innen werden jeden Konzertabend auf das Neue verzaubert von den Tönen. Denn hier treten die Studierenden der Akademie auf, darunter viele Musiker aus Palästina und Israel. Bei den Konzerten werden verschiedene Arten von Musik gespielt, zum Beispiel traditionelle Musik. Es wird aber auch Jazz-Musik gespielt, Kammermusik und es gibt auch andere experimentelle Projekte, bei denen Musik gespielt und dazu Theater oder Tanz aufgeführt wird.
Die Akademie wurde nach den Gründern Daniel Barenboim und Edward Said benannt. Die beiden haben mit einer zuerst kleinen Idee etwas Großartiges geschaffen. Die Idee war, Menschen aus verschiedenen Kulturen durch Musik zusammenzubringen. 1999 starteten sie mit dem West-Eastern-Divan-Orchestra und 2015 gründeten sie die Barenboim-Said-Akademie. Sie ist eine Musikhochschule. Die Studierenden kommen zumeist aus dem Nahen Osten, die Grundregel lautet: Jede*r ist gleich viel wert.
Edward Said ist im Jahre 1935 in Jerusalem geboren. Leider verstarb er im Jahre 2003 in New York. Edward Said schrieb mehrere Bücher, eines davon ist: „Orientalismus”. Daniel Barenboim ist im Jahre 1942 in Buenos Aires geboren. Sein erstes Konzert machte er schon mit 7 Jahren. Daniel Barenboims Beruf ist Pianist und Dirigent und er ist der einzige Mensch auf der Welt, der die israelische und palästinensische Staatsbürgerschaft gleichzeitig hat. Edward Said war ein palästinensisch-amerikanischer Autor und Literaturwissenschaftler.
Für uns war schon gleich zu Beginn das Foyer sehr futuristisch. Der große Raum bestand nur aus zwei Farben, rot und schwarz, und sah clean und gepflegt aus, eine Freude für das Auge. Wenn man die zentrale Treppe nach oben schaut, sieht man wichtige Zitate und Bilder, die für die Menschenrechte stehen. Edward Said sagte: „Humanismus ist die einzige, genauer, die letzte Verteidigungslinie, die wir haben.“ Für uns bedeutet das, dass die Menschlichkeit das letzte ist, was man fühlen kann, wenn alle zerstritten sind. Auch sah man einen sehr großen Teppich, der an der Wand hing. Der Teppich war weiß-grau und hatte auch graue und weiße Rechtecke. Das Werk heißt „Rivers and Rights“ und bedeutet „Flüsse und Rechte“. Damit ist die Natur und die Kultur der Menschen gemeint. Der Teppich spiegelt so auch natürliche Grenzen und Freiheiten, die durch Rechte abgesichert werden. Ein Werk zum Anschauen und Nachdenken.Der Ort war für uns magisch, da die Umgebung sehr düster war, leise, groß, man hat Gänsehaut bekommen.
Fazit: Wie verbinden wir uns?
Bei dem Thema, das wir für unseren Beitrag gewählt haben, also die Barenboim-Said-Akademie und explizit den Pierre-Boulez-Saal, wäre die Antwort auf unsere Projektfrage: „Wie verbinden uns?“ also: Wir Menschen verbinden uns durch Musik und stellen Harmonie her. Das Ziel der Akademie ist es, Menschen aus aller Welt zusammenzubringen. Egal aus welchem Land, Ort, Bezirk man kommt. An diesem Ort ist man immer willkommen. Er stärkt durch nicht nur die Harmonie zwischen den Menschen, sondern auch das verständliche Mensch sein.