Am Albrecht-Dürer-Gymnasium haben sich Schüler*innen der Oberstufe während der Projektwoche mit dem Thema „Freiheit“ auseinandergesetzt. Die Freiheit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Demokratie und wurde begründet durch berühmte Reden wie die von Franklin D. Roosevelt 1941, bekannt unter dem Namen ,,Four Freedoms“. In dieser Rede sagte er, dass es 4 Arten von Freiheit gäbe. Er nannte die Redefreiheit, die Religionsfreiheit, die Freiheit von Not, also dass der Mensch das Recht habe, beispielsweise ohne Armut und Hunger leben zu müssen und zuletzt die Freiheit von Furcht, also die Freiheit von Ängsten vor z.B. Krieg.
Was hat dies aber mit der Freiheit im Netz zu tun? Vorweggenommen: Sehr viel, da das Internet für viele von uns ein Fenster zur Welt ist. Jedoch kann es auch ein Mittel sein, um unsere Freiheit einschränken zu können. Wie weitreichend dies ist, werde ich Euch – sehr geehrte Leser*innen – im Verlaufe des Textes näher erläutern.
Das Internet, welches die Meisten von uns jeden Tag benutzen, ist ein Ort, um sich zu informieren oder sich zu entfalten, z.B. mit Suchmaschinen, die Informationen für uns suchen und über soziale Medien, ein Ort, um sich mit anderen Menschen auszutauschen. Viele dieser Dienstleistungen sind kostenlos. Wie finanzieren sie sich aber? Sie finanzieren sich mit dem Sammeln und der Weitergabe deiner Daten, um anschließend für dich angepasste Inhalte zu zeigen.
Sicherlich habt Ihr schon einmal nach neuen Kopfhörern gesucht, wobei Euch anschließend über mehrere Tage hinweg auf Euch „zugeschnittene“ Werbung von Kopfhörern angezeigt wird. Das passiert nicht nur mit Werbung, sondern auch mit anderen Inhalten, wie z.B. mit Suchergebnissen bei Google. Durch das automatische Anzeigen „maßgeschneiderter“ Anzeigen wird das Problem erst genau sichtbar: Denn Algorithmen bestimmen, was wir sehen sollen und vermuten, was uns gefällt. Das führt dazu, dass man in einer sogenannten Filterblase landet, was eine Umgebung ist, in der man isoliert gegenüber Informationen ist, die nicht der eigenen Meinung entsprechen und dazu führen kann, dass der Nutzer denkt, dass alle die selbe Meinung vertreten würden und diese Meinung unumstößlich sei.
Das kann jeden treffen, denn heutzutage nutzen die meisten von uns jeden Tag die Suchmaschine Google, um sich zu informieren. Aber Google bestimmt mehr und mehr, was für Inhalte wir sehen und was wir über bestimmte Sachverhalte denken. Das ist in unserer heutigen Gesellschaft ein großes Problem, denn wenn jeder davon ausgeht, dass die eigene Meinung unumstößlich sei, ist ein gesellschaftlicher Diskurs zunehmend nicht mehr möglich und das ist in gewissem Maße eine Gefährdung der demokratischen Grundordnung, denn die Demokratie baut auf einen Meinungsaustausch auf, aber dieser schwindet zunehmend.
Zusammengefasst: Obwohl das Internet frei ist, ist man es als Nutzer häufig nicht mehr. In Zeiten von großen Konzernen wie Google und Facebook, bestimmen diese zunehmend, wie wir das Internet wahrnehmen und wie wir über bestimmte Sachverhalte denken und das ist kein freies Internet, sondern eher eine Form der Selbstzensur.
Was kann man dagegen tun tun? Vorab, es ist nicht leicht, unabhängig von diesen großen Konzernen zu sein, aber kleine Schritte sind besser als keine Schritte.
1. – Vielleicht könntest du es mit anderen Suchmaschinen, die ohne angepasste bzw. personalisierte Suchergebnisse arbeiten, versuchen (z.B DuckDuckGo) oder du deaktivierst in den Einstellungen die Personalisierung.
2. – Wenn du soziale Medien benutzt, könntest du in deinen „Privatsphäre“-Einstellungen nachschauen und ggf. die Rubrik ,,personalisierte Werbung/Inhalte“ ausschalten, damit deine Inhalte nicht für dich vorsortiert werden.
Wenn du neugierig bist, was diese Dienstleister über dich wissen, hast du ein Recht auf Auskunft. Suche bei WhatsApp, Facebook, Instagram, Google etc. unter der Rubrik „Datenschutz“ nach Auskunft, in der Regel stehen dort die Kontaktdaten für Auskunftsanfragen.
Mein Schluss ist, dass heutzutage Filterblasen zunehmend ein Problem werden. Jeder baut sich heutzutage eine eigene Realität auf und werden weniger kritisch demgegenüber, wie sie über ein bestimmten Sachverhalt denken. Wir sollten anfangen, die Freiheit des Einzelnen im Internet zu schützen und dafür zu kämpfen, dass es so bleibt.
Ein Beitrag von John (9a)